Wusstest du, dass über 85 % der Schweizer Molke nicht für Lebensmittel genutzt wird? Wheycation setzt sich für die Nutzung dieses Nebenstroms der Käseherstellung ein – mit innovativen Produktideen, konkreten Einsparungen und Engagement auf mehreren Ebenen. Im August schauen wir zurück auf spannende Meilensteine: Medienberichte, Impact-Daten, Projektabschlüsse – und geben einen Ausblick auf die nächsten Schritte für eine zirkuläre Molkenutzung.

Gemeinsam mit anderen Upcycling Startups: Wheycation in der Tierwelt

Der Beitrag in der Zeitschrift Tierwelt macht es deutlich: Immer mehr Schweizer Startups nutzen industrielle Nebenströme, um genussvolle und nachhaltige Lebensmittel zu entwickeln. Neben innovativen Unternehmen wie Luya oder EggField wird auch Wheycation porträtiert.

Doris erklärt im Artikel:

„In der Schweiz fallen jährlich über eine Million Tonnen Molke bei der Käseproduktion an – und nur etwa 14 Prozent werden direkt für Lebensmittel genutzt. Wir möchten diesen Schweizer Rohstoff in der Schweiz nutzen, vor Ort verarbeiten und so zu einer intelligenten Kreislaufwirtschaft beitragen.“

Allein im letzten Jahr hat Wheycation zur Aufwertung von rund 50 Tonnen Molke beigetragen – als Basis für Proteinpulver, Protein Porridges und Sportdrinks. Das Interesse an solchen Lösungen wächst – und die Öffentlichkeit wird zunehmend aufmerksam auf die Möglichkeiten, mit denen vermeintliche Reststoffe neue Wirkung entfalten.

Hier geht’s zum Artikel: https://www.tierwelt.ch/artikel/natur-umwelt/so-clever-retten-diese-schweizer-unser-essen-vor-dem-muell-552007

Projektabschluss «Upcycling Swiss Whey»: Ein System im Wandel

Ein weiterer Meilenstein: Der Abschluss des von foodward koordinierten Projekts «Upcycling Swiss Whey», an dem Wheycation als Initiantin und aktive Partnerin beteiligt war. In einem Co-Creation-Prozess mit über 50 Akteuren aus Forschung, Industrie, Politik und Gesellschaft wurden neue Anwendungen, Geschäftsmodelle und regionale Lösungen entwickelt.

Im Fokus: Sieben Testfälle – darunter auch der von Wheycation geleitete Use Case «Natürliche Molkensüsse». Aus dem laktosereichen Molkenpermeat entstand ein laktosearmes Konzentrat, das Potenzial als funktionaler und sensorisch spannender Zuckerersatz etwa in Sportgels oder Molkenkaramell zeigt.

Der Abschlussbericht zeigt klar: Molke ist kein Abfall, sondern ein strategisch wertvoller Rohstoff. Die Verwertung ist technologisch machbar, ökologisch sinnvoll und bietet Chancen für regionale Wertschöpfung und Ernährungssouveränität.

Hier geht’s zum vollständigen Bericht: https://foodward.ch/content/uploads/2025/07/2507-03-Abschlussbericht-Molke.pdf

Impact-Zahlen aus dem StreamUp Programm

Wie hoch ist der ökologische Nutzen, wenn der laktosereiche Nebenstrom aus der Molkenproteingewinnung statt entsorgt sinnvoll genutzt wird? Im Rahmen des Förderprogramms StreamUp wurden die Einsparungen und der Impact der «Natürlichen Molkensüsse» durch die FHNW abgeschätzt.

Das sehr erfreuliche Resultat: Durch die Verwendung von Molkenpermeat-Konzentrat besteht ein Einsparpotenzial von rund 2.5 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr (bei einer ersten Produktionsmenge von 4 Tonnen jährlich).

Und das ist nur der Anfang – denn das System ist skalierbar. Der Impact kann sich mit wachsender Produktion vervielfachen.

Mehr zum Programm StreamUp: https://united-against-waste.ch/landing/streamup/

Einordnung durch den BAFU-Bericht: Ökobilanzen als Entscheidungsgrundlage

Der vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) in Auftrag gegebene Bericht zur Valorisierung von Nebenströmen in der Lebensmittelindustrie bietet eine systematische Grundlage für Priorisierungen.

Molke schneidet dabei gut ab, insbesondere in Form von Molkenkonzentrat (flüssig oder getrocknet) oder als direkte Verwendung in Lebensmitteln

Auch das Wheycation-Kerngeschäft – die Nutzung von Molke für funktionelle Proteinprodukte – wird grundsätzlich positiv bewertet, wenn:
• die Rohstoffe aus der Schweiz stammen
• konventionelle Proteinquellen ersetzt werden
• ressourcenschonend verarbeitet wird
• auch die Laktose- und Mineralstofffraktionen sinnvoll genutzt werden.

Zum vollständigen Bericht: https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/wirtschaft-konsum/externe-studien-berichte/vergleichende-oekobilanzen-valorisierung-von-nebenstroemen-in-der-lebensmittelindustrie.pdf.download.pdf/Nebenstroeme-Lebensmittelindustrie.pdf 

Was folgt? – Ausblick: Projekt Swiss AOP Whey

Wheycation bleibt dran. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus «Upcycling Swiss Whey» entsteht derzeit das Nachfolgeprojekt «Swiss AOP Whey».

Die Vision: Hochwertige, funktionelle Proteine aus regionaler Molke, idealerweise aus Alpenmilch, mit kurzen Transportwegen, minimaler Verarbeitung und ganzheitlicher Nutzung aller Fraktionen.

Geplant ist ein dezentraler Aufbau, der regionale Molkenvalorisierungszentren einschliesst und sich flexibel an unterschiedliche Molkenquellen anpasst.

Interessierte Partner aus Verarbeitung, Forschung, Landwirtschaft oder Produktentwicklung sind herzlich eingeladen, sich einzubringen.

Kontakt: doris@wheycation.ch

Fazit: Vom Nebenstrom zur Nährstoffquelle

Was früher als Abfall galt, kann heute als wertvoller Rohstoff betrachtet werden. Wheycation zeigt: Mit kreativen Ideen, Partnern auf Augenhöhe und fundierter Wirkungsmessung lässt sich Molke in den Mittelpunkt einer zukunftsfähigen Ernährung rücken.

Ob im Sport, im Alltag oder in der Forschung – Molke hat das Potenzial zum Gamechanger. Und wir sind noch lange nicht am Ziel.